Das Spinnfischen ist eine aktive Angelmethode, bei der ein künstlicher Köder, wie beispielsweise ein Blinker, Wobbler oder Gummifisch, mit einer speziellen Angelrute und Rolle ausgeworfen und wieder eingeholt wird, um Raubfische anzulocken. Diese Methode ermöglicht es, den Köder aktiv zu steuern und verschiedene Bereiche des Gewässers zu erkunden.
Woher diese Technik kommt und wie du sie richtig anwendest, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Spinnfischen: Die Anfänge einer modernen Angelmethode
Die Anfänge des Spinnfischens lassen sich bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückverfolgen, als Angler begannen, künstliche Köder zu verwenden, um Raubfische zu fangen. Die ersten künstlichen Köder waren oft einfache Holzstücke, die mit Federn oder anderen Materialien verziert wurden, um Fische anzulocken. Diese frühen Versuche markieren den Beginn des Spinnfischens, auch wenn die Technik zu dieser Zeit noch weit von der heutigen Praxis entfernt war.
Während des 19. Jahrhunderts wurden Angelruten und Rollen weiterentwickelt, was es den Anglern ermöglichte, ihre Köder über größere Distanzen zu werfen und präziser zu steuern. Diese Verbesserungen bildeten die Grundlage für das moderne Spinnfischen, da die Technologie es den Anglern ermöglichte, künstliche Köder effektiver einzusetzen.
Im 20. Jahrhundert wurden spezielle Spinnruten und Rollen entwickelt, die auf die Anforderungen des Spinnfischens zugeschnitten waren. Gleichzeitig erlebte die Herstellung von künstlichen Ködern eine Revolution. Blinker, Wobbler, Gummifische und andere realistische Kunstköder wurden entwickelt, um die natürliche Beute der Raubfische nachzuahmen. Dies ermöglichte es den Anglern, gezielter auf verschiedene Raubfischarten zu fischen und effektivere Köderführungstechniken anzuwenden.
In den letzten Jahrzehnten haben technologische Fortschritte das Spinnfischen noch weiter vorangetrieben. Die Einführung von geflochtenen Schnüren, fortschrittlichen Angelrollen und präzisen Wurftechniken hat die Effizienz und Erfolgsrate des Spinnfischens deutlich gesteigert. Zudem ermöglichen elektronische Bissanzeiger und Echolote den Anglern, die Unterwasserwelt genauer zu erkunden und die Bewegungen der Raubfische zu verfolgen.
Doch wie funktioniert das eigentlich in der Praxis?
Schritt-für-Schritt Anleitung für das Spinnfischen
1. Auswahl der Ausrüstung: Beginne damit, die richtige Ausrüstung auszuwählen. Eine Spinnrute mit der passenden Wurfgewichtsklasse ist wichtig, um den gewünschten Köder effektiv werfen zu können. Eine Spinnrolle mit einer guten Bremseinstellung und eine hochwertige geflochtene oder monofile Schnur vervollständigen die Ausrüstung.
2. Wahl des Köders: Wähle den geeigneten Köder für die Zielfischart aus. Blinker eignen sich gut für Hechte, während Gummifische für Barsche und Zander attraktiv sind. Achte auf die Farbe des Köders, die sich an die jeweiligen Gewässerbedingungen anpassen sollte.
3. Wurftechnik: Halte die Spinnrute in einer entspannten Position und ziehe den Köder nach hinten. Beschleunige die Rute, um den Köder in die gewünschte Entfernung zu werfen. Lasse die Schnur während des Wurfs kontrolliert ablaufen. Übe diese Wurftechnik, um Präzision und Distanz zu verbessern.
4. Köderführung: Nachdem du den Köder ausgeworfen hast, beginnt die Köderführung. Je nach Ködertyp kannst du verschiedene Techniken verwenden, wie zum Beispiel das Ziehen und Jerken des Köders oder das gleichmäßige Einkurbeln. Experimentiere mit verschiedenen Bewegungsmustern, um herauszufinden, welche am besten funktionieren.
5. Anbiss erkennen: Achte auf subtile Veränderungen in der Rutenaktion oder auf ein plötzliches Zupfen. Raubfische beißen oft aggressiv zu, also sei bereit für einen schnellen Anhieb.
6. Anhieb setzen: Bei einem Biss setze einen energischen Anhieb, um den Haken sicher im Maul des Fisches zu verankern. Verwende dabei deine Handgelenkbewegung, um die Rute zu unterstützen.
7. Drill des Fisches: Sobald du den Fisch gehakt hast, beginnt der Drill. Halte die Spannung in der Rute aufrecht und lasse den Fisch nicht schlaff werden. Verwende die Bremse deiner Rolle, um den Fisch kontrolliert zu kämpfen und ihn langsam in deine Richtung zu ziehen.
8. Landen des Fisches: Bringe den Fisch langsam an die Wasseroberfläche und nutze ein geeignetes Kescher oder einen Unterfangkescher, um den Fisch sicher zu landen. Halte den Fisch behutsam und achte darauf, ihn nicht zu verletzen. Wenn du den Fisch freilassen möchtest, entferne den Haken vorsichtig und setze ihn behutsam zurück ins Wasser.
Welche Fischarten kann ich so fangen?
Das Spinnfischen richtet sich hauptsächlich an Raubfische, die sich von anderen Fischen oder kleinen Lebewesen ernähren. Zu den häufigsten Fangzielen gehören:
- Hecht: Ein aggressiver Jäger, der oft auf größere Köder wie Wobbler oder Jerkbaits reagiert. Hechte können beeindruckende Größen erreichen und bieten aufregende Kämpfe.
- Barsch: Ein beliebter Sportfisch, der in vielen Gewässern vorkommt. Barsche beißen auf verschiedene Kunstköder, darunter Gummifische, Twister und kleine Wobbler.
- Zander: Ein nachtaktiver Raubfisch, der oft in tiefen Gewässern lauert. Gummifische und Jigköpfe sind beliebte Köderoptionen für Zander.
- Forelle: Forellen können ebenfalls mit der Spinnfischtechnik gefangen werden. Hier kommen oft kleinere Kunstköder wie Spinner oder Blinker zum Einsatz.
Fazit
Das Spinnfischen ist eine Angeltechnik, die in deinem Repertoire als Angler nicht fehlen darf. Wenn du die oben aufgeführten Schritte beherzigst, wirst du den ein oder anderen großen Raubfisch aus dem Wasser ziehen. Für weitere spannende Angel-Infos schaue doch gerne in unserem Ratgeber vorbei.