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Einsteigerguide: Zander

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Andreas Nowack
Andreas Nowack
Andreas Nowack ist ein erfahrener Umweltbildner und Naturliebhaber im Ruhrgebiet. Als begeisterter Teamer veranstaltet er inspirierende Kurse, die es Teilnehmern ermöglichen, eine tiefere Verbindung zur Natur aufzubauen. Als talentierter Autor vermittelt er seine Leidenschaft für die Natur in ansprechenden Worten.

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Erfolgreich auf Zander angeln

Auch Anfänger können beim Angeln mit Gummifischen erfolgreich sein. Barsche und Hechte lassen sich relativ schnell mit diesen Ködern fangen, doch Zander stellen eine größere Herausforderung dar. Der Grund dafür ist simpel: Hechte und Barsche attackieren Weichplastikköder nicht nur am Gewässerboden, sondern auch in mittleren Wassertiefen oder sogar an der Wasseroberfläche. Daher spielt es oft keine entscheidende Rolle, wo der Köder platziert wird. Zander hingegen beißen meist nur an, wenn der Gummifisch nah am Gewässerboden präsentiert wird, was eine präzise Köderführung erfordert. Immer nah am Boden und stets unter Kontrolle – das ist das Geheimnis für eine erfolgreiche Köderführung. Doch das ist gerade in fließenden Gewässern alles andere als einfach. Doch mit ein paar grundlegenden Tipps und Tricks kann auch ein Anfänger schnell zum erfolgreichen Gummifischangler werden. In diesem Artikel werde ich dir Schritt für Schritt zeigen, wie Sie Ihre Fangchancen beim Angeln mit Gummifischen erhöhen können.

Das richtige Material

Bevor es ans Angeln geht, lohnt sich ein Besuch im Angelgeschäft, um die passende Ausrüstung zu finden. Bei der Wahl der Rute sind drei Faktoren entscheidend: Leichtigkeit, Steifigkeit und Schnelligkeit. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig beim Zanderangeln. Eine leichte Rute ermöglicht es, den ganzen Tag ermüdungsfrei zu fischen. Eine steife Rute sorgt dafür, dass der Köder richtig beschleunigt werden kann. Eine schnelle Rute hingegen erlaubt es, jeden Biss sofort mit einem Anhieb zu quittieren. Beim Gummifischangeln empfehlen sich kurze Ruten. Dabei ist es wichtig zu berücksichtigen, ob vom Ufer oder vom Boot aus gefischt wird. Für das Uferangeln eignen sich Ruten zwischen 2,50 und 2,70 Metern, während vom Boot aus kürzere Ruten zwischen 2,10 und 2,40 Metern optimal sind. Längere Ruten sind schwerer und lassen sich weniger präzise handhaben.

Als nächstes geht es zum Regal mit den Angelrollen. Hier ist es wichtig, dass die Rolle zur Rute passt. Für das Angeln vom Boot mit kurzen Ruten empfehlen sich kleinere Stationärrollen mit einer Größe zwischen 1.500 und 2.500. Zum Uferangeln hingegen sollte man eine 4.000er Rolle wählen. Diese fasst mehr Schnur und ermöglicht weitere Würfe. Bezüglich des Bremssystems ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Eine Frontbremse hat sich beim Spinnfischen weitgehend durchgesetzt und bietet einige Vorteile. Sie ist robuster und feiner justierbar als eine Heckbremse.

Unser nächster Stopp im Angelgeschäft führt uns zum Spulenregal, denn eine gute Angelschnur ist entscheidend für den Erfolg beim Gummifischangeln. Wir empfehlen hier geflochtene Schnüre in kräftigen Farben, denn beim Jiggen ist es wichtig, den Köderkontakt genau zu spüren. Geflochtene Schnüre bieten zudem den Vorteil, dass sie kaum Dehnung haben und somit auch weit entfernte Würfe möglich sind. Eine Schnurstärke zwischen 0,10 und 0,15 Millimetern ist dabei ausreichend.

Aber Vorsicht: Geflochtene Schnüre sind anfällig und können schnell reißen, wenn sie an scharfen Gegenständen wie Steinen oder Muscheln hängen bleiben. Deshalb sollten wir immer auch passendes Vorfachmaterial im Einkaufskorb haben. Besonders an Gewässern mit vielen Hechten empfiehlt sich ein Stahlvorfach, um Schnurbrüchen vorzubeugen. Hierbei müssen wir jedoch beachten, dass Zander sich durch das Stahlvorfach nicht abgeschreckt fühlen.

Wenn es keine Hechte gibt, können wir auf ein Fluorocarbon- oder Hardmonovorfach zurückgreifen. Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie ihre Form auch bei Kontakt mit Hindernissen wie Steinen oder Ästen behalten und somit weniger schnell brechen als Stahlvorfächer. Eine Länge von 30 bis 50 Zentimetern und eine Tragkraft von fünf bis zehn Kilogramm sind dabei optimal.

Eine hochwertige geflochtene Schnur und das passende Vorfach sind unerlässlich für erfolgreiches Gummifischangeln. Mit diesen Tipps können auch Anfänger schnell erste Erfolge verzeichnen.

Lockmittel mit sanfter Anziehungskraft

Wir statten uns in der Abteilung für Kunstköder mit ein paar besonderen Verführern aus, die den Zander mit ihrer sanften Bewegung verführen sollen. Wir suchen nach Gummifischen in Größen zwischen acht und 15 Zentimetern, die eine geringe bis gar keine Eigenaktion haben. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Erstens hat ein sogenannter No- oder Low-Action-Shad einen geringeren Wasserwiderstand und erreicht deshalb gerade in strömenden Gewässern leichter den Grund. Wir können ihn somit deutlich einfacher beschweren als einen Köder mit viel Eigenbewegung. Dies führt uns zum zweiten Vorteil: Weniger Gewicht bedeutet weniger Fehlbisse.

Nun benötigen wir noch Bleiköpfe. Wir packen eine Vielzahl von verschiedenen Größen und Gewichten ein, da es am Wasser wichtiger ist, den passenden Bleikopf dabei zu haben, als ein riesiges Ködersortiment. Wir empfehlen, von acht bis 25 Gramm alles bereitzuhalten. In manchen Fällen müssen wir sogar noch leichter oder schwerer fischen.

Köderführung ist entscheidend

Nachdem wir genug Zeit im Angelladen verbracht haben, können wir uns endlich ans Wasser begeben und unser neues Angelgerät ausprobieren. Doch wie soll man den Köder führen? Grundsätzlich sollte der Gummi in kleinen Sprüngen über den Grund hüpfen. Es gibt verschiedene Methoden, um den Köder so zu präsentieren, und jeder sollte seine eigenen Erfahrungen damit machen. Manche bevorzugen langsam geführte Köder, während andere eher hektische Bewegungen bevorzugen. Für Einsteiger ist die Faulenzer-Methode jedoch am einfachsten. Dabei halten wir die Rute parallel zur Wasseroberfläche und lassen den Shad durch ein bis drei schnelle Kurbelumdrehungen spielen. Wir heben die Rute dabei nicht an, sodass die Schnur die ganze Zeit gestrafft bleibt und wir sie immer im Blick haben.

Eine etwas schwierigere, aber auch sehr effektive Methode ist das Beschleunigen des Köders durch Rutenbewegungen. Dazu heben wir die Rute an und kurbeln die lose Schnur beim Absenken ein. Ein Tipp: Verbinden Sie beide Methoden, um noch mehr Fische zu fangen. Beim Rucken mit der Rutenspitze zusätzlich kurbeln, ähnlich wie beim Jerken. Achten Sie jedoch darauf, dass die Sprünge nicht zu groß werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Absinkphase, also der Zeitraum, den der Köder nach dem Abheben benötigt, um wieder am Gewässergrund anzukommen. Wie lang sollen die Absinkphasen sein? Die Länge kann durch die Wahl des Gewichts der Bleiköpfe beeinflusst und variiert werden. Je nach Strömung und Gewässer wähle ich die Gewichte so, dass die Absinkphase etwa zwei bis vier Sekunden dauert. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, da mindestens 90% der Bisse kommen, wenn der Gummi zum Boden absinkt.

Jeder Biss muss sofort mit einem kräftigen Anhieb quittiert werden. Wenn man zu lange wartet, spuckt der Zander den Köder wieder aus. Es ist besser, einmal zu viel als einmal zu wenig anzuschlagen. Der Anhieb ist besonders wichtig beim Zanderangeln, da dieser Räuber sein Maul schnell aufreißt. Durch den entstehenden Unterdruck wird seine Beute ins Maul befördert, ohne dass der Zander sich dabei bewegt oder dreht. Wenn man jetzt nicht anhakt, verliert man den Fisch, da er den Köder ausspuckt.

Beim Zanderfischen ist es unabdingbar zu wissen, wann der Gummifisch den Gewässergrund erreicht hat. Hierfür gibt es zwei Methoden, die uns zuverlässig Auskunft geben können. Die erste Methode heißt „Schnurkontrolle“. Gerade für Neulinge ist sie empfehlenswert, da sie simpel, aber effektiv ist. Wir werfen den Köder aus, straffen die Schnur und lassen ihn absinken. Sobald er den Grund erreicht hat, wird dies durch das Erschlaffen oder Zusammenfallen der geflochtenen Schnur signalisiert. In strömungsreichen Gewässern sollte man nicht zu lange mit dem erneuten Anheben des Köders warten, da sich sonst ein Schnurbogen bildet, der das kontrollierte Führen des Köders erschwert. Bisse können sich durch einen Schlag im Rutenblank bemerkbar machen, aber auch ein plötzliches Vorwärtsrucken oder ein plötzliches Stoppen der Schnur können auf einen Biss hinweisen. Eine farbige Schnur erleichtert hierbei die Sichtbarkeit und somit auch die Köderkontrolle.

Die richtige Methode herausfinden

Sobald alles am Gewässer reibungslos läuft, können wir zur zweiten Technik übergehen. Diese ist weitaus herausfordernder und erfordert einiges an Erfahrung. Ich nenne sie die „Tastkontrolle“. Hierbei legt man während der Absinkphase des Gummifisches den Zeigefinger der Rutenhand auf die Schnur und spürt somit deutlich, wenn der Köder den Grund erreicht hat. Wie bei der „Blickkontrolle“ wird der Köder dann wieder angehoben. Ich bevorzuge diese Methode, da man dabei auch an anderer Stelle hinschauen oder sich mit einem Angelkameraden unterhalten kann, ohne einen Biss zu verpassen. Der größte Vorteil ist jedoch, dass man so auch in der Nacht erfolgreich angeln kann. Gerade während der Dämmerung und in den ersten dunklen Stunden beißen Zander besonders gut. Die „Blickkontrolle“ stößt hier an ihre Grenzen, da man die Schnur einfach nicht mehr sehen kann. Außerdem erkennt man auch zögerliche Bisse viel besser.

Ein nützlicher Hinweis: Am Anfang kann es schwierig sein, die Kurbel so zu drehen, dass man mit dem Finger die Schnur erreicht. Oftmals liegt das Schnurlaufröllchen zu tief und der Finger ist zu kurz. Doch es gibt einen einfachen Trick: Stelle dir vor, du hebst den Köder mit drei Kurbelumdrehungen vom Grund ab. Dann streck am Ende der zweiten Umdrehung deinen Zeigefinger aus. Wenn das Schnurlaufröllchen deinen Finger am Ende der dritten Umdrehung berührt, hör einfach auf zu kurbeln und greife sicher in die Schnur. Achte jedoch darauf, die Geflochtene nicht zu stark an den Rutenblank zu drücken leg den Finger nur leicht an, das ist vollkommen ausreichend.

Der Rest liegt an dir, Petri Heil!

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